Rasenkraftsport

Merlin Hummel im Nationaltrikot, frisch dekoriert mit Silber bei Jugend-Olympia

Hoffnungsvolle Talente hat Martin Ständner schon einige entdeckt und gefördert. Viele von ihnen führte er zu nationalen Titeln im Jugendbereich, manche auch ins Nationalteam und zu Europa- und Weltmeisterschaften. Doch immer wieder musste der Macher der Trainingsgemeinschaft UAC Kulmbach/TSV Stadtsteinach leidvoll mit ansehen, wie viele aus seiner Medaillen-Schmiede ihr Talent leichtfertig verschleuderten. Selbst ein Kai Grüner, immerhin 2008 zu Deutschlands Nachwuchs-Leichtathleten des Jahres gekürt, gab seine hoffnungsvolle Karriere von heute auf morgen auf.

Doch jetzt hat Martin Ständner wieder ein ganz heißes Eisen im Feuer, vielleicht das heißeste in seiner über 30-jährigen Trainerlaufbahn. Denn so gut wie Merlin Hummel war noch kein UAC-Athlet vor ihm. Der 17-jährige Burghaiger feierte unlängst seinen größten sportlichen Erfolg. Bei den olympischen Jugend-Spielen der Europäer in Baku (Aserbaidschan) gewann mit 81,06 Metern Silber, der zweitbesten Leistung in der Weltrangliste 2019. Damit verpasste der Kulmbacher den 22 Jahre alten deutschen U18-Rekord von Markus Esser nur um 98 Zentimenter.
Eine Leistungsexplosion
National stand Merlin Hummel stets im Schatten des gleichaltrigen Sören Hilbig, dem Sohn der ehemaligen deutschen Spitzenhammerwerfer Holger Klose und Kirsten Münchow, die einst auch von Martin Ständner trainiert wurde. Hilbig war 2018 mit 75,43 Metern bester Deutscher, Merlin folgte mit 72,85 Metern auf Rang 3. „Im vergangenen Jahr lief es nicht gut, ich wollte sogar schon aufhören“, verrät Merlin Hummel.
Doch bei der deutschen Winterwurf-Meisterschaft 2019 gelang dem Burghaiger der erste Triumph über seinen Dauerrivalen. Während Sören Hilbigs Leistungen stagnierten – er war heuer erst 74,14 Meter – , schraubte Merlin seinen Hausrekord mit dem fünf Kilogramm schweren U18-Jugendhammer um fast neun Meter nach oben – eine nicht alltägliche Leistungsexplosion. Sein Trainer erklärt: „Wir haben im Herbst 2018 einiges verändert, arbeiten seitdem auch mit einem Osteopathen zusammen. Merlin ist auch als Individuum gereift und hat seit Herbst keine Trainingseinheit mehr ausfallen lassen. Er ist sehr fokussiert und investiert sehr viel in seinen Sport. Und er hat die Bereitschaft, sich zu quälen.“ Zur passenden Psyche bringt Merlin auch außergewöhnliche physische Qualitäten mit, wie sein Martin Ständner sagt: „Er hat einen unheimlich stabilen Knochenbau, lange Arme und eine gute Schnellkraft. Merlin kann auch die 60 Meter ganz ordentlich laufen.“
Die Bizeps-Pose

Welch gesundes Selbstbewusstsein er besitzt, zeigte Merlin schon beim Einlauf ins riesige Stadion von Baku. Denn der 17-jährige UAC-Athlet ließ vor der Quali seine großen Bizeps-Muskeln spielen. Eine Pose als klare Kampfansage an die Konkurrenten, die seinem Trainer gefiel: „Mit breiter Brust an eine Aufgabe herangehen, so muss es sein!“ Die Qualifikation überstand Merlin dann auch mühelos und überzeugte im Finale der besten acht Hammerwerfer mit konstanten Weltklasse-Leistungen. „Zum Saisonhöhepunkt Bestleistung werfen – was will man mehr?“, meint Martin Ständner.
Die Brust des so Gelobten ist durch den Erfolg von Baku noch breiter geworden: „Das war ein geiler Moment, als die Zahl 81 auf der Anzeigentafel stand. Mein Ziel war immer, die 80 Meter zu werfen und in der Weltspitze vorne dabei sein. Nun habe ich auch das Feuer, dieses Niveau zu halten und oben zu bleiben.“ Deshalb werde er auch weiter „trainieren, wann immer ich kann“.
Der verhinderte Deutsche Meister
Große Wettkämpfe stehen heuer für Merlin Hummel nicht mehr auf dem Programm, den Saisonhöhepunkt hat er mit Baku bereits hinter sich. Ärgerlich nur für ihn, dass der Deutsche Leichtathletik-Verband die deutsche Jugendmeisterschaft zeitgleich mit den Spielen in Baku angesetzt hat. „Da wurden die besten 24 Talente Deutschlands um mögliche Titel gebracht“, sagt Martin Ständner kopfschüttelnd. Sein Athlet hätte in Ulm wohl mühelos Gold geholt, reichten doch Raphael Winkelvoss läppische 70,04 Meter zum Sieg. Der verhinderte Deutsche Meister nimmt’s aber gelassen: „Egal – Silber bei Jugend-Olympia war eh zehn Mal geiler.“
Nächstes Ziel: WM in Kenia

Im kommenden Jahr wirft Merlin Hummel dann bei der A-Jugend (U20) mit dem sechs Kilo schweren Hammer. Großes Ziel 2020 ist die U20-WM in Nairobi (Kenia), zu der Deutschland zwei Athleten schicken darf. „Es ist wichtig, gesund zu bleiben und die richtigen Belastungen zu setzen“, sagt Martin Ständner, der es „unheimlich spannend“ findet, wie jetzt mit Merlin Hummel „an der Form und der Entwicklung von Top-Athleten zu arbeiten“. Der kurzfristige Erfolg hat ihn eh noch nie interessiert. Eine kontinuierliche, behutsame und ganzheitliche Entwicklung eines Sportlers steht für Ständner über allem. „Aber das kannst du nur mit Athleten machen, die mitdenken und mitmachen.“
Derzeit sieht alles danach aus, als könnte Merlin Hummel als Erster von vielen hoffnungsvollen Talenten all die geforderten Kriterien erfüllen. Denn auch seine Persönlichkeit ist gereift. So hat er vor einem Jahr nach der Mittleren Reife den Entschluss gefasst, noch ans Caspar-Vischer-Gymnasium zu wechseln, um dort 2021 sein Abitur abzulegen. „Das war eine gute Entscheidung“, sagt Merlin.
Der Traum von Olympia
Genau wie die vor sechs Jahren, bei Martin Ständner mit dem Hammerwerfen anzufangen. „Martin ist einer der weltbesten Wurf-Trainer, darüber bin ich sehr dankbar“, sagt Merlin. Und wohin soll die sportliche Reise des Burghaigers einmal gehen? Natürlich „zu den Olympischen Spielen“ – aber dann die der Erwachsenen. Und ganz unbescheiden nennt Merlin auch seine Wunschmedaille: Gold.

Rasenkraftsport / Deutsche Nachwuchs-Meisterschaft:

 

Gold für Liebenwald, Konopacki und Burdich

Athleten des TSV Stadtsteinach holen sechs DM-Titel und zahlreiche Medaillen

Dischingen – Teilweise kein Spaß waren für die 245 Teilnehmer die diesjährigen deutschen Nachwuchs-Meisterschaft im Rasenkraftsport. Petrus hatte kein Einsehen und so wurden die Wettbewerbe in dem kleinen Städtchen in der schwäbischen Alb mit starkem Regen, mit aufgeweichten Plätzen und schmierigen Wurfringen alles andere als eine gemütliche Angelegenheit. Gut vorbereitet konnten die sieben Nachwuchs-Werfer des TSV Stadtsteinach aber auch bei den widrigen Umständen wieder mit etlichen guten Leistungen aufwarten und sich traditionell unter Deutschlands besten Rasenkraftsportlern behaupten.

Im Schwergewicht der A-Jugend bestritt Kugelstoß- und Steinstoßspezialist Jannik Voß auch den Dreikampf, wobei von vornherin klar war, dass er gegen die Spezialisten im Hammerwerfen(40,20 Meter) und Gewichtwerfen(18,75 Meter) kaum eine Chance und somit auf einen Medaillenrang in der begehrten Dreikampfwertung haben würde. Im Steinstoßen entwickelte sich dann ein hochkarätiger Zweikampf zwischen ihm und dem Erfurter Stephan Brendel. Jannik Voß stieß den 10kg-Eisenklotz auf sehr gute 11,96 Meter, lag damit in der Einzelwertung dieses Wettbewerbs lange vorne, ehe der Thüringer im letzten Versuch mit 12,27 Metern noch einen draufsetzte und dem Stadtsteinacher den deutschen Meistertitel wegschnappte. In der Dreikampf-Wertung(2374 Punkte) rutschte Jannik Voß nach dem guten Steinstoß-Ergebnis noch vom zehnten auf den fünften Rang nach vorne. Bei der weiblichen A-Jugend war für den TSV Stadtsteinach Lenina Fiedler in der Gewichtsklasse +68kg am Start. Die 19Jährige legte einen ordentlichen Wettkampf hin, hatte mit 17,14 Metern im Gewichtwerfen ihre beste Einzelleistung zu verzeichnen und durfte sich am Ende über die Silbermedaille in der Dreikampfwertung(1883 Punkte) freuen.

In den männlichen A-Schülerklassen hatte der TSV Stadtsteinach mit Linus Liebenwald(-65kg) und Merlin Hummel(+65kg) zwei Nachwuchstalente im Rennen. Der erst 13 Jahre alte Linus Liebenwald behauptete sich unter den 1-2 Jahre älteren Konkurrenten sehr selbstbewusst und stellte im Hammerwerfen mit 46,36 Metern und im Gewichtwerfen(26,05 Meter) neue persönliche Bestmarken auf. Im Steinstoßen(10,67 Meter) gelang Linus als Dritter sogar der Sprung aufs Treppchen. Im Dreikampf wurde der junge Gymnasiast mit 2655 Punkten Vierter unter den 15 Mittelgewichtlern. Dagegen erwischte Merlin Hummel im Schwergewicht einen rabenschwarzen Tag. Nach für ihn undiskutablen 64,11 Metern im Hammerwerfen lag der Kulmbacher noch auf Platz zwei, doch nach vier ungültigen Versuchen im Gewichtwerfen war es vorbei mit der geplanten Medaille in der Dreikampfwertung. Auch eine neue persönliche Bestleistung im Steinstoßen(13,65 Meter/Rang drei) waren für Merlin Hummel ein schwacher Trost.

Mit Spannung wurde im Leichtgewicht(-50kg) der A-Schülerinnen der Zweikampf zwischen der Stadtsteinacherin Michelle Konopacki und ihrer Dauerkonkurrentin Laura Unnützer vom TuS Alztal Garching erwartet, die in der diesjährigen deutschen Bestenliste im Dreikampf nur sechs Punkte trennten. Zunächst ging Unnützer im Steinstoßen mit 9,10 Metern klar in Führung. Michelle Konopacki kam mit dem 3kg-schweren Eisenklotz nur auf 7,67 Meter. In der nächsten Disziplin, dem Gewichtwerfen, gewann Leonie Baum(SFG Bernkastel-Kues) mit 20,82 Metern und stieg damit überraschend in den Kampf um die Dreikampf-Medaillen ein. Michelle Konopacki folgte dicht dahinter mit 20,75 Metern auf Platz zwei, Unnützer mit 19,90 Metern auf Rang drei. Doch im abschließenden Hammerwerfen zeigte Michelle Konopacki Nerven, schleuderte ihr Gerät bei starkem Regen auf 38,97 Meter und lag damit in dieser Disziplin über fünf Meter vor der Konkurrenz. Am Ende gab es ein äußerst knappes Ergebnis, Michelle wurde mit 2077 Punkten erstmals deutsche Meisterin vor Unnützer(2074 Punkte) und Baum(2014 Punkte).

In der Gewichtsklasse +60kg freute sich die 13jährige Leonie Liebenwald auf ihr DM-Debüt und legte ohne Amgst vor der älteren Konkurrenz munter los. Die hoch aufgeschossene 13Jährige überzeugte zunächst im Hammerwerfen, wo sie den 3kg-Hammer auf gute 41,08 Meter schleuderte. Weiter kam in dieser Gruppe nur Lara Hundertmark aus dem norddeutschen Bierstädtchen Einbeck mit 46,79Metern. Im Gewichtwerfen gab es die gleiche Reihenfolge. Hundertmark gewann mit 25,19 Metern vor der Stadtsteinacherin, die mit 23,92 Metern eine neue persönliche Bestmarke aufstellte. Im abschließenden Steinstoßen präsentierte sich Leonie dann richtig stark und wuchtete den 3kg-schweren Metallwürfel auf sehr gute 10,36 Meter, was ihr völlig überraschend den deutschen Meistertitel in dieser Disziplin bescherte. Ebenfals eine Überraschung war jedoch das Ergebnis von Lara Hundertmark. Sie kam mit ihrem Stein lediglich auf 7,87 Meter und die Taschenrechner der Betreuer begannen zu glühen. Leonie Liebenwald hatte es dank ihrer guten Steinstoßleistung tatsächlich geschafft noch an Hundertmark(2406 Punkte) vorbeizuziehen und mit 2460 Punkten den deutschen Meistertitel im Dreikampf zu holen.

Als Titelverteidigerin ging in der B-Jugend-Mittelgewichtsklasse(-65kg) Laetitia Burdich in Dischingen an den Start. Kurz vor dem Meisterschafts-Termin hatte sich in dieser Klasse die norddeutsche Meisterin Cathleen Zierau(SV Gartow) mit 58,70 Metern im Hammerwerfen und mit 2440 Punkten im Dreikampf mächtig in Szene und an die Spitze der deutschen Jahresbestenliste gesetzt. Doch die 17jährige Rugendorferin ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und wartete im Gewichtwerfen gleich im ersten Versuch mit einer einer neuen persönlichen Bestmarke von 22,58 Metern auf. Nur 47 Zentimeter kürzer schlug das 5kg-schwere Wurfgerät von Cathleen Zierau auf, die damit zumindest den Einzeltitel in dieser Disziplin Laetitia Burdich überlassen musste. Danach folgte das Steinstoßen, das eigentlich nicht unbedingt die Stärke TSV-Athletin ist. Doch auch hier zeigte sich Laetitia bei schwierigen Bedingungen sehr konzentriert und steigerte sich von Versuch zu Versuch auf schöne 8,45 Meter und holte damit überraschend ihren zweiten deutschen Meistertitel vor der favorisierten Alina Schulz(ASV Erfurt), die auf 8,37 Meter kam. Cathleen Zierau haderte dagegen mit der glitschigen Anlaufbahn und musste sich mit 7,57 Meter(Rang sieben) zufrieden geben. Das abschließende Hammerwerfen sollte dann die Entscheidung bringen. Auch hier lieferte Laetitia Burdich dank ihres technischen Könnens konstante Würfe über die 50-Meter-Marke ab und hatte mit 52,05 Metern ihr bestes Ergebnis zu verzeichnen. Zierau lag mit 52,19 Metern nur knapp über dieser Weite und konnte Laetitias Vorsprung in der Dreikampfwertung nicht mehr gefährden. Mit 2420 Punkten verbesserte Laetitia ihren eigenen bayerischen Rekord um 32 Zähler, lag damit deutlich vor Zierau(2329 Punkte) und holte ihren dritten deutschen Meistertitel an diesem Tag.

 

Gewichtwerfen: Michelle Konopacki holte nach hartem Kampf ihren ersten deutschen Meistertitel
Dischingen Konopacki zwei

 

Hammerwerfen: Laetitia Burdich holt sich dreimal Gold und stellt einen neuen bayerischen Rekord auf
Dischingen Burdich

 

Steinstoßen: Leonie Liebenwald ließ ihr Talent aufblitzen und gewinnt im Dreikampf und Steinstoßen
Dischingen Liebenwald
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Laetitia Burdich in Rekordlaune

TSV-Athletin wirft zwei bayerische Rekorde/Hummel, Maaß und Burdich bayerische Meister

Trauchgau/Allgäu – Auch Regenschauer und bedrohlich dunkle Wolken, die an den Bergen um Neuschwanstein festhingen konnten die sieben Nachwuchswerfer des TSV Stadtsteinach nicht abhalten mit guten Dreikampf-Leistungen bei den bayerischen Nachwuchsmeisterschaften aufzuwarten. In den B-Schülerklassen mussten unsere jüngsten Talente schon früh am Morgen zum Wettkampf antreten. Während das 12jährige Leichtgewicht Michelle Konopacki in der Klasse bis 40kg im Dreikampf(1425 Punkte) nur um zwei winzige Zähler hinter Laura Unützer(TuS Garching) lag, legte Merlin Hummel(+50kg), der nach dem Steinstoßen und dem Gewichtwerfen klar in Führung ging, im Hammerwerfen vier ungültige Versuche hin, so dass nichts aus seiner erhofften Titelverteidigung wurde. Doch in der höheren Altersklasse der A-Schüler(bis 15 Jahre) schnappte sich das 13jährige Wurftalent in der Gewichtsklasse bis 65kg mit 2074 Punkten den begehrten Dreikampf-Titel. 21,05 Meter mit dem 5kg-schweren Wurfgewicht waren dabei seine beste Einzelleistung.

Hochklassiges Duell

Bei den A-Schülerinnen gab es das interessanteste und hochklassigste Duell der Titelkämpfe. Während die Favoritin, Nancy Randig(DJK Regensburg) nach dem Steinstoßen(11,25 Meter) uneinholbar schien, kam Laetita Burdich „nur“ auf 9,27 Meter. Doch beim Hammerwerfen langte die Rugendorferin richtig zu. Mit neuem bayerischen Rekord(48,45 Meter) in der Klasse bis 60kg, lag sie in dieser Disziplin knapp vor Randig(47,80 Meter). Beim Gewichtwerfen zeigte sich Laetitia nochmals von ihrer besten Seite. Mit überragenden 29,35 Metern(eineinhalb Meter über dem bestehenden bayerischen und knapp unter dem deutschen Rekord) lag sie hier deutlich vor der Regensbuergerin(26,29 Meter). In der Endabrechnung landete Laetitia mit 2703 Zählern knapp geschlagen hinter Randig, deren Punktekonto 2734 Zähler aufwies. Bei ihrem zweiten Start holte sich Laetitia Burdich jedoch auch „ihren“ Titel. Beim B-Jugendwettbewerb(bis 65kg) hatte sie mit 2146 Punkten klar die Nase vorn.

Im A-Jugend-Schwergewicht ging Dominik Maaß(TSV) zwar als Favorit ans Werk, aber viel wichtiger war dem 17Jährigen, dass er nach langer Verletzungszeit wieder einen Schritt nach vorn machen konnte. Nachdem der 6kg-Hammer beim ersten Saisonwettkampf zehn Tage zuvor in Wiesau bei 55,50 Metern gelandet war, schleuderte er nun das gleiche Gerät schon auf 57,25 Meter. Im Dreikampf(2721 Punkte) war ihm schließlich der Sieg nicht zu nehmen.
Weitere Ergebnisse: A-Schülerinnen/-50kg: 3. Michelle Konopacki, 1247 Punkte; A-Schüler/-65kg: 4.Daniel Schnurrer, 17731 Punkte; B-Jugend/-65kg: 2.Silja Knörrer, 1411 Punkte; B-Jugend/+65kg: 2.Lenina Fiedler, 1960 Punkte.

 

TSV-Nachwuchs gewinnt Bayern-Cup

Eine erfreuliche Nachricht erreichte die Rasenkraftsportabteilung zum Jahresschluss. Der Bayern-Cup für die beste Nachwuchsarbeit ging für das Jahr 2014 an die Besten unsere jungen Sportler. Alle Medaillen-Platzierungen bei bayerischen, süddeutschen und deutschen Meisterschaften flossen dabei nach einem unterschiedlich gewichteten Wertungsschlüssel ein, wobei der TSV-Nachwuchs mit großem Vorsprung vor etlichen anderen bayerischen Vereinen lag. Medaillen und Titel bei den verschiedenen Meisterschaften holten im vergangenen Jahr für den TSV: Merlin Hummel, Michelle Konopacki, Dominik Maaß, Rebecca Zimmer und Laetitia Burdich.

 

Deutsche Meisterschaft

11x Edelmetall für Stadtsteinacher Athleten

Rebecca Zimmer(4x Gold) und Dominik Maaß(2xGold) erringen sechs deutsche Meistertitel/ Laetitia Burdich überrascht mit zweimal Silber

Dissen/Westfalen – Am Ende einer langen Saison ließen es die besten Nachwuchsathleten der Rasenkraftsportler des TSV Stadtsteinach bei den deutschen Rasenkraftsport-Meisterschaften nochmals richtig krachen. In Dissen, einem Städtchen im Teutoburger Wald unweit des berühmten Hersermann-Denkmals, zeigten sich Rebecca Zimmer, Dominik Maaß und Laetitia Burdich nochmals von ihrer besten Seite.
Die beiden 17jährigen Rebecca Zimmer und Dominik Maaß starteten am ersten Tag der Veranstaltung zunächst in der höheren Altersklasse(A-Jugend). Diskuswerferin Rebecca Zimmer erfreute hier mit einer neuen Bestmarke im Steinstoßen(11,20 Meter) und gewann souverän in der Gewichtsklasse +68kg den Einzeltitel. Dominik Maaß stellte zunächst im Hammerwerfen(im Rasenkraftsport keine Meisterschaftsdisziplin) des Schwergewichts(+85kg)mit dem 6kg-Gerätmit 57,19 Meter eine neue persönliche Bestleistung auf und schnappte sich sowohl beim Gewichtwerfen(23,61 Meter/10kg-Gewicht) als auch im Dreikampf(2747 Punkte) die Bronzemedaille. Am zweiten Tag folgten dann für die beiden die Starts in ihren eigentlichen Altersklassen(B-Jugend). Zunächst ließ Rebecca Zimmer keinen Zweifel darüber aufkommen, wer an diesem Tag die Chefin im Wurfring sei. Nach etwas wackligen Hammerwürfen(46,79 Meter) schleuderte sie das 5kg-schwere Wurfgewicht auf ordentliche 22,95 Meter und holte somit klar beim Steinstoßen den Einzeltitel in der Gewichtsklasse +65kg. Das gleiche gelang der 1,80 Meter großen Werferin dann nochmals beim Steinstoßen, wo sie mit 10,59 Metern auch in dieser Altersklasse erwartungsgemäß nicht zu schlagen war. Schließlich brauchte nicht lange gerechnet werden. Mit 2531 Punkten holte sich Rebecca auch die Goldmedaille im Dreikampf und ihren vierten Deutschen Meistertitel an diesem Wochenende. Auch Dominik Maaß wollte natürlich seiner Favoritenrolle in der Gewichtsklasse +82kg gerecht werden. Der 1,88Meter große Nachwuchswerfer beförderte im ersten von vier Durchgängen den Hammer mit einem Sicherheitsversuch auf 62,06 Meter. Danach wollte Dominik unbedingt noch über seine Jahresbestmarke von 66,42 Metern kommen, verkrampfte dabei etwas und Würfe von 67-68 Metern landeten leider außerhalb des Wurfsektors. Technisch im Griff hatte sich Dominik allerdings wieder beim Gewichtwerfen, wo er seine eigene Bestmarke um einen knappen Meter auf ausgezeichnete 28,93 Meter verbesserte und klar den deutschen Meistertitel in dieser Einzeldisziplin gewann. Beim Steinstoßen zeigte er anschließend mit 12,60 Metern ebenfals eine ansprechende Leistung und holte sich hinter dem überragenden Erfurter Kugelstoßer Hans- Peter Hannighofer(13,94 Meter) die Silbermedaille. Die Königsdisziplin, die Dreikampfwertung, war Dominik jedoch nicht zu nehmen. Mit 3176 Punkten holte er sich mit über 200 Punkten Vorsprung seinen zweiten deutschen Meistertitel an diesem Tag.
Die eigentliche Überraschung aus Stadtsteinacher Sicht war jedoch die 14jährige Laetitia Burdich. Die hochaufgeschossene Gymnasiastin hatte die Tage vor den Titelkämpfen einige Gramm „abgespeckt“ um bei den A-Schülerinnen in der Gewichtsklasse -60kg starten zu können. Beim Hammerwerfen deutete Laetita bereits an, dass sie sich in dem 15köpfigen Feld auch gegen durchwegs um ein Jahr ältere Konkurrentinnen nicht verstecken musste. Mit 42,61 Metern erzielte sie in dieser Disziplin hinter der späteren Dreikampf-Siegerin Tatjana Vogt(TV Langenbrand/44,35 Meter) schon die zweitbeste Weite. Hervorragend dann von der jungen Rugendorferin das Gewichtwurf-Ergebnis von 25,38 Metern, wo sie sich bei ihrer ersten Teilnahme bei einer deutschen Meisterschaft überraschend die Silbermedaille holen konnte. Selbst ein kleiner „Absacker“ im Steinstoßen(8,84 Meter/Platz neun) konnte sie somit am Ende in der Dreikampf-Wertung nicht vom Treppchen fegen. Mit guten 2416 Punkten holte sie sich völlig unerwartet die deutsche Vizemeisterschaft hinter der überragenden Tanja Vogt(2609 Punkte) aber vor der viel höher eingeschätzten 15jährigen Erfurterin Monique Brückner(2389 Punkte).

Rebecca ZimmerTitelsammlerin: Nicht weniger als vier Meistertitel holte Rebecca Zimmer (hier beim Gewichtwerfen) bei der Nachwuchs-DM in Dissen

 

 

 

 

Laetitia BurdichÜberaschung: Laetitia Burdich(links) wurde deutsche Viezemeisterin hinter Tatjana Vogt(Mitte) aber vor Monique Brückner(rechts)

 

 

 

Dominik MaaßKraftvoller Abwurf: Seiner Favoritenrolle gerecht wurde Dominik Maaß. Er holte zweimal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze

 

 

 

Stanicher Talente dominieren

Nachwuchssportler des TSV Stadtsteinach holen siebenmal Gold

Trauchgau/Allgäu –Das malerische Örtchen Trauchgau, nur wenige Kilometer von Schloß Neuschwanstein gelegen, hatte zu den diesjährigen bayerischen Nachwuchsmeisterschaften im Rasenkraftsport eingeladen. Die Traditionsabteilung des TSV Stadtsteinach holte bei den Titelkämpfen mit einer kleinen Truppe insgesamt siebenmal Gold im Dreikampf(Hammerwerfen, Gewichtwerfen, Steinstoßen) und war neben dem TuS Garching und der DJK Aschaffenburg(die fünf bzw. vier Titel holten), wieder einmal der erfolgreichste Verein.

Das erste Mal im Wettkampfeinsatz stand dabei das 10jährige Kücken der TSV-Mannschaft, Michelle Konopacki. Selbst für die Leichtgewichtsklasse(-35kg) der C-Schülerinnen(bis 11 Jahre) hatte Michelle, die 28kg auf die Waage brachte, „noch viel Luft nach oben“. Michelle zeigte schon beim Einwerfen, dass sie mit blitzschnellen und schon sehr gekonnten Drehungen im Kreise der zierlichen Mädchen die „Chefin“ im Wurfring war. Mit 1129 Dreikampfpunkten(u.a. 20,68 Meter mit dem Hammer) holte sie überlegen den bayerischen Meistertitel in ihrer Gruppe. Doch damit nicht genug. Michelle startete anschließend nochmals eine Altersgruppe höher im Leichtgewicht(-40kg) der B-Schülerinnen(12/13Jahre), ging dort genauso unbekümmert ans Werk und hatte mit 1137 Punkten, knapp aber ein zweites Mal an diesem Tag die Nase vorn.
Fast übermotiviert und so engagiert dass der Trainer von außen schon mal auf die Bremse drücken musste, ging der 12jährige Merlin Hummel in die Wurfringe. Wenn auch im Hammerwerfen technisch nicht alles so rund wie gewünscht lief(39, 54 Meter), ließ der drehgeschickte Nachwuchswerfer alles andere als Zweifel aufkommen, dass er sich den Titel in seiner Alters- und Gewichtsklasse(Schwergewicht/Schüler B) schnappen wollte. Im Gewichtwerfen(20,01 Meter) und Steinstoßen(8,97 Meter) purzelten dann nur so die persönlichen Bestmarken, so dass Merlin am Ende mit einer feinen Dreikampfleistung( 2165 Punkte) als klarer Sieger und bayerischer Meister feststand.
Einen Riesenschritt nach vorne hat in diesem Jahr auch die Rugendorferin Laetitia Burdich vollzogen. Die 14Jährige wußte zwar im Schwergewicht der A-Schülerinnen mit der Regensburgerin Randy Nancig die hohe Favoritin vor sich, ließ sich davon jedoch wenig beeindrucken. Im Hammerwerfen sah Laetitia gegen die körperlich akzelerierte Oberpfälzerin(46,91 Meter) mit ihrer neuen persönlichen Bestweite von 42,24 Meter gar nicht schlecht aus, im Gewichtwerfen kam sie mit sehr guten 24,68 Metern Randy Nancig(25,30 Meter) sogar überraschend nahe. Eine bemerkenswerte Dreikampfleistung(2406 Punkte) brachten Laetitia schließlich Platz zwei und die Silbermedaille ein.
Diskuswerferin Rebecca Zimmer hat eine vielseitige sportliche Grundausbildung hinter sich, kann z.B. auch Hochspringen oder Hürdenlaufen. Kein Wunder, dass die 17Jährige auch im Rasenkraftsport ihre universellen Fähigkeiten regelmäßig mit Erfolg testet. Sowohl im Dreikampf der A- bzw. B-Jugend(jeweils Schwergewichtsklasse) hatte die 1,80 Meter große Nachwuchsathletin die bayerische Konkurrenz inklusive österreichischer Gaststarterinnen fest im Griff und gewann mit 2505 bzw. 2586 Punkten. Besonders erwähnenswert dabei ihre Einzelergebnisse im Steinstoßen wo sie in beiden Wettbewerben den 5kg-Eisenklotz auf ordentliche 11,08 bzw. 11,04 Meter stieß.
Immer besser kommt Dominik Maaß nach einer langwierigen Knieverletzung in Schwung. Dass der amtierende deutsche Rasenkraftsport-Meister natürlich auch bei den bayerischen Titelkämpfen eine dominierende Rolle spielen würde, war vorauszusehen. Dominik wurde seiner Favoritenrolle sowohl in der B- als auch in der höheren A-Jugendgruppe(jeweils Schwergewicht) gerecht und gewann die Goldmedaillen Nummer sechs und sieben für den TSV Stadtsteinach. In der B-Jugendklasse übertraf er dabei mit 3066 Zählern erstmals die begehrte 3000-Punkte-Marke. Mit den schwereren A-Jugendgeräten kam er auf 2493 Punkte. Noch wichtiger als Titel und Punktbestmarken war für den 16Jährigen Gymnasiast jedoch ein weiterer Fortschritt im Hammerwurf seiner Altersklasse(5kg-Hammer). Nachdem er sich im Winter auch den Titel bei den deutschen Winterwurfmeisterschaften der Leichtathleten geholt hatte und mit 61,39 Metern die Spitzenposition in der deutschen Rangliste belegte, hatte er diese zwischenzeitlich verloren. In Trauchgau verbesserte Dominik nun seinen kürzlich bei den Halleschen Wertertagen aufgestellten Hausrekord(62,28 Meter) um knapp zwei Meter auf ordentliche 64,21 Meter, übernahm wieder die Spitzenposition in der deutschen Jahresbestenliste und freute sich über seine aufsteigende Form.

Michelle Konopacki
Michelle Konopacki

Merlin Hummel
Merlin Hummel