Tischtennis

Heiko Hohner, 6. Platz Deutsche Meisterschaft Para Tischtennis

Von Werner Reißaus

Stadtsteinach/Ludwigschorgast. Bei den Deutschen Meisterschaften im Para Tischtennis, die Anfang Mai im Glaspalast von Sindelfingen ausgetragen wurden, holte sich der Ludwigschor-gaster Heiko Hohner im Einzel einen achtbaren sechsten Platz. Und dieser Platz wurde noch einem Training der Tischtennisabteilung im Beisein von Abteilungsleiterin Heidemarie Zahner und Landrat Klaus Peter Söllner auch gebührend gefeiert.

Para Tischtennis gehört zu den ältesten Sportarten der Paralympics und ist bereits seit 1960 Bestandteil des Wettkampfprogramms. Identisch zum olympischen Sport finden im Para Tischtennis Wettkämpfe im Einzel und im Team (Zweiermannschaften) statt. Die Sportart kann von Menschen mit allen körperlichen Behinderungsarten ausgeübt werden. Seit den Paralympics 2012 in London gibt es auch Wettkämpfe für Athlet*innen mit geistiger Behinderung. Durch das Klassifizierungs- und Wettkampfklassensystem können Athlet*innen mit unterschiedlichen Behinderungen gegeneinander antreten. Im Para Tischtennis gelten – bis auf wenige Ausnahmen im Rollstuhlbereich – die gleichen Regeln wie im olympischen Sport. Dies bedeutet: Es wird so lange gespielt, bis ein Sportler drei Sätze für sich entschei-den kann. Ein Satz kann durch das Erreichen von elf Punkten gewonnen werden. Darüber hinaus kann nur mit zwei Punkten Abstand gewonnen werden. Des Weiteren darf der Ball nur einmal pro Schlag mit dem Schläger berührt werden. Ferner muss der Tischtennisball auf direktem Weg über das Netz befördert werden und darf nur einmal auf der anderen Seite des Netzes aufspringen. Ausnahme hierbei ist der Aufschlag: Der Aufschläger muss den Ball so spielen, dass er zunächst auf der eigenen, dann auf der gegnerischen Tischhälfte aufkommt. Im Para Tischtennis gibt es drei Wettkampfformen: der Einzelwettkampf, Doppelwettkampf und der Mixed-Wettkampf.

In der Wertungsklasse 5 gingen mit Sebastian Kotschenreuther und Heiko Hohner gleich  zwei Spieler vom RSV Bayreuth an den Start. Heiko Hohner: „Da bin ich durch die Platzierung des Vorjahres Immer gleich qualifiziert. Bei meiner allerersten Deutschen Meisterschaft musste ich mich 2015 in einem vorgegangenen Qualifikationsturnier dafür qualifizieren. In meiner Wettkampfklasse gibt es immer 12 Teilnehmer und die ersten Teilnehmer für die nächste Deutsche Meisterschaft sind immer die ersten acht Platzierten. Und die letzten 4 Plätze von 9 bis 12 werden dann immer wieder neu für die Qualifikation ausgeschrieben.“   2016 ging Heiko Hohner das erste Mal bei der Deutschen Meisterschaft im Para Tischtennis an den Start und seitdem hat er sich auch immer wieder dafür qualifiziert.  

Nachdem Kotschenreuther in der sehr stark besetzten Gruppe mit dem amtierenden Deutschen Meister Valentin Baus (Borussia Düsseldorf) und Jörg Schneider (RSC Frankfurt) das direkte Vereinsduell mit 3:1 für sich hatte entscheiden können, marschierte er nervenstark und hochkonzentriert mit drei weiteren Siegen und nur einer Niederlage gegen Gruppensieger Baus in Richtung Halbfinale. Nach fünf hart umkämpften Sätzen verließ er auch gegen Jörg Didion (RSC Frankfurt) als Sieger den Tisch und zog nach 19 Jahren wieder einmal in ein DM-Finale ein. Gegen den amtierenden Paralympicssieger, Weltmeister und Europameister Baus hatte er dann aber erwartungsgemäß keine Chance, war aber nach dem 5:11, 3:11 und 5:11 sichtlich erfreut über seine Silbermedaille. Heiko Hohner belegte mit 2:3 Siegen Platz 4 in der Gruppe und ein weiterer Erfolg über Andreas Bernhardt (TSV Heuchel-heim) bei den Platzierungsspielen und eine 1:3 Niederlage bedeuteten am Ende Rang 6 für ihn. Heiko Hohner, der Gegensatz zu den anderen Akteuren auf der Deutschen Meisterschaft nur in der 2. Bundesliga unterwegs ist, war mit seinem 6. Platz im Einzelwettkampf aber sehr zufrieden, denn er musste mit einem Handicap spielen: „Ich musste heuer durch einen blöden Zufall mit einem fremden Schläger spielen, denn bei den offiziellen Meisterschaften gibt es auch die Schlägertest. Das Schiedsgericht hat mit ihren Messgeräten festgestellt, dass die Toleranzwerte für den Schläger überschritten wurden. Deshalb war ich mit meinem Platz, noch dazu mit einem fremden Schläger, total zufrieden und meine Freude war groß.“ Im Mixed war Heiko Hohner mit Beate Kopf vom RSC Frankfurt am Start, schied aber bereits im Viertelfinale aus. Ähnlich erging es ihm auch im Doppel mit Alfred Sina. 

In ihren Glückwünschen würdigten Abteilungsleiterin Heidemarie Zahner, stellvertretender Vorsitzender Wilhelm Günther vom TSV Stadtsteinach und Landrat Klaus Peter Söllner die großartigen sportlichen Leistungen von Heiko Hohner und überreichten kleine Geschenke

Stadtsteinach. Die Tischtennis-Abteilung des TSV Stadtsteinach ist auf ihren Teilnehmer der Deutschen Meisterschaften im Para Tischtennis, Heiko Hohner (im Rollstuhl) sehr stolz.

Landrat Klaus Peter Söllner (links), früher selbst aktiver Tischtennisspieler beim TSV, im Match mit Heiko Hohner.

Fotos: Werner Reißaus